Nicht verrückt machen lassen
36:36 im Spitzenspiel – Deizisau und Schwäbisch Gmünd teilen sich die Punkte
DeizisauManchmal entscheiden im Handball Nuancen – wie im Spitzenspiel der Württembergliga zwischen dem Vierten TSV Deizisau und Klassenprimus TSB Schwäbisch Gmünd: Fünf Sekunden vor dem Abpfiff hat Gmünds überragender Spielmacher Aaron Fröhlich Deizisaus Torwart Denny Spiller beim Siebenmeter schon überwunden, doch der Ball knallt nur an die Latte. Fröhlich wirft sich zwar noch mal in den Kreis in Richtung Abpraller, kann das Spielgerät aber nicht mehr erwischen. Endstand 36:36 (15:20) und alle sind zufrieden. Auch die Gegner.
„Insgesamt ist das ein gewonnener Punkt für uns. Denn wichtig ist, dass wir als Tabellenführer nicht in Deizisau verloren haben – das hat Heiningen nicht geschafft“, bestätigt TSB-Trainer Stefan Klaus. An der Spitze bleibt es damit eng, neben dem TSB und Heiningen können sich auch der TSV Wolfschlugen und die Deizisauer latente Hoffnungen machen. Davon will der Deizisauer Trainer Olaf Steinke aber nichts wissen: „Ich lasse mich nicht verrückt machen. Mit unseren 13 Minuspunkten haben wir keine Chance, um nach ganz oben zu schielen. Wir haben hier ganz klare Absprachen. An erster Stelle steht der Aufbau eines schlagkräftigen Teams. Erst wenn ich das zusammen bekommen habe, kann man höhere Ziele angehen.“ Man könne sehr stolz sein auf die bisher erbrachte Leistung, so Steinke mit Blick auf die fünf Punkte aus den vergangenen drei Partien – immerhin allesamt Spitzenspiele gegen die Topteams der Liga. „Aber wir sind noch lange nicht in Schlagdistanz für einen Aufstieg.“
Das Duell der letztjährigen Absteiger drückten die Deizisauer anfangs auf die Tube und legten bis zum 7:5 (11.) vor. „Die Jungs haben ordentlich angefangen, dann aber in der Abwehr leichte Fehler gemacht und vorne zu früh abgeschlossen“, sagte Steinke. Das Resultat: Schon eine Minute später gelang Schwäbisch Gmünd beim 7:7 erstmals der Ausgleich. Deizisau blieb zunächst dran, TSB-Regisseur Fröhlich zeigte nun aber seine Klasse und Schwäbisch Gmünd zog bis zur Pause auf fünf Tore davon. „In der Abwehr hat die Absprache nicht mehr gestimmt und vorne haben wir es mit der Brechstange versucht“, übte Deizisaus Jaric Baumann Selbstkritik. Steinke zog Konsequenzen und ließ Fröhlich eine Sonderbewachung zukommen. Mit Erfolg. Deizisau arbeitete sich in Abschnitt zwei Tor um Tor heran und glich beim 26:26 (43.) wieder aus.
„Das war wieder eine tolle Teamleistung. Die Jungs haben alles gegeben und wieder mit viel Herzblut gespielt. Insofern kann ich niemand einen Vorwurf machen, auch wenn viele Fehler gemacht wurden“, meinte Steinke.
Quelle: Esslinger Zeitung
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